Ansicht des Campus im Spektefeld, Berlin Spandau

Sanierung Abbau des Sanierungsstaus

Gute Schulen für Berlin – das soll auch für die Bestandsschulen gelten. Die HOWOGE saniert 12 Schulen in unterschiedlichen Bezirken, in denen ein großer Sanierungsbedarf besteht. Hierbei wird ein besonderer Wert auf eine bedarfsgerechte Sanierung gelegt, wodurch der Partizipation der Schulgemeinschaft und weiterer Gremien eine wichtige Rolle zuteilwird. Betrachtet wird dabei das Gebäude als Ganzes, um mögliche Defizite mit sinnvollen Maßnahmen zu kompensieren und dafür zu sorgen, dass das Gebäude energetisch und baulich auf einem modernen Stand gebracht wird.

Aktuelle Schulbauprojekte

Legende

  • in Planung
  • im Bau
  • Fertiggestellt

Fotos: Klaus Dombrowsky

Wie Schulen für die Zukunft fit gemacht werden

Ablauf und Phasen der Sanierung

Die HOWOGE betrachtet das Schulgebäude als Ganzes mit dem Ziel, mögliche Defizite mit sinnvollen Maßnahmen zu kompensieren und dafür zu sorgen, das Gebäude energetisch und baulich auf einen modernen Stand zu bringen. Zudem prüft sie bei der Vorbereitung von Sanierungsmaßnahmen gemeinsam mit den anderen Verantwortlichen, ob die Zügigkeit und/oder die Schulform verändert werden sollten.

Hinzu kommt, dass viele Berliner Bestandsschulen in ihrer baulichen Anlage nicht den angestrebten flexibleren Lehr- und Lernkonzepten der Zukunft entsprechen. Aufgabe der HOWOGE ist es, diese neuen räumlichen Anforderungen durch Sanierung, Umbau und Erweiterungsmaßnahmen zu erfüllen. Dabei gilt es, nicht nur die baulichen Eigenheiten des Bestandes fachgerecht zu beurteilen, sondern auch die sozialen Gebilde und pädagogischen Ziele der Schulgemeinschaft in einem Partizipationsprozess aufzunehmen. 

Phase 1

Am Anfang steht die Bestandsaufnahme

Als Grundlage der Schulsanierungen dient das projektspezifische Bedarfsprogramm. In diesem werden alle wesentlichen planerischen Grundlagen einer Schule wie zum Beispiel der Umfang einer Baumaßnahme, das Raum- und Funktionsprogramm sowie die Kostendaten ermittelt und festlegt.

Der Ausgangspunkt für das Raumprogramm ist die Raumdatei des Berliner Lern- und Teamhauses. Um sich einen Überblick zu verschaffen, muss zunächst das quantitative „Soll“ und „Ist“ der Flächen abgeglichen werden. Aus diesem Abgleich ergibt sich die Dringlichkeit einer Sanierung oder gegebenenfalls auch einer baulichen Erweiterung.

Die folgende „Phase Null“ beschreibt den Partizipationsprozess, der in einem frühen Stadium der Planung – also vor Erarbeitung des Bedarfsprogramms – beginnt.


Phase 2

„Phase Null“: Die Partizipations-Workshops

Die Interessen der unterschiedlichen Nutzer:innengruppen von Schulgebäuden (Schulgemeinschaften, Gremien und außerschulische Nutzer:innen) können auf unterschiedliche Weise vom Sanierungsvorhaben betroffen sein. Für die Durchführung von Beteiligungsverfahren bedeutet dies, dass in Abhängigkeit von dem jeweiligen Bauvorhaben die passende Form der Beteiligung gewählt wird.

Schulen sind komplexe Gebilde und individuell gestaltete Lebensräume. Im Partizipationsprozess werden deshalb gemeinsam wichtige Rahmenbedingungen definiert – zum Beispiel: Wie soll an diesem Standort in Zukunft gelernt werden? Und welche räumliche Umgebung benötigt diese Vision?

In einem kreativen Verhandlungsprozess entwickeln die Beteiligten mithilfe vielfältiger Methoden ein räumlich-pädagogisches Leitbild für die neue/ alte Schule. Dieser Prozess beinhaltet in der Regel mehrere aufeinander aufbauende Workshops, die Themen wie Zugänglichkeit, Lernumgebungen, räumliche Beziehungen und zum Teil auch atmosphärische Gestaltung beinhalten. Die Intensität der Beteiligung wird durch den Berliner Leitfaden „Partizipation im Schulbau“ definiert.


Phase 3

Ergebnisse der Partizipation

Die Informationen aus den Beteiligungsworkshops werden genutzt, um ein die gesamte Schule umfassendes Modell zu entwickeln. Dieses noch unverortete Modell stellt die als ideal gesehenen räumlichen und inhaltlichen Zusammenhänge der Schule bildlich dar. Dazu gehört auch die qualitative Anpassung der Raumdatei des Berliner Lern- und Teamhauses an die Bedürfnisse der Schulgemeinschaft – die Zahl der Quadratmeter entspricht dabei weiterhin der Raumdatei.

Im abschließenden Ergebnisbericht werden alle im Partizipationsprozess entwickelten Inhalte dokumentiert und nachvollziehbar dargestellt. Das so herausgearbeitete räumlich-pädagogische Konzept bildet als individuelles Raum- und Funktionsprogramm die Grundlage für die bauliche Realisierung.


Phase 4

Spannende Bauaufgabe

Die Anwendung des Raum- und Funktionsprogramms auf den baulichen Bestand und eventuelle Erweiterungsneubauten stellt eine planerische Herausforderung und eine spannende Bauaufgabe dar. Für die Sanierung beziehungsweise den Umbau der Schule werden die Ergebnisse der „Phase Null“ in einer Machbarkeitsstudie auf ihre Umsetzbarkeit geprüft.

Dabei untersucht die HOWOGE nicht nur, auf welche Teile des Bestandes sich das Raum- und Funktionsprogramm qualitativ übertragen lässt – es muss sich vor allem auch zeigen, auf welche Art sich eine Umsetzung wirtschaftlich tragbar gestaltet. In einer funktionalen und wirtschaftlichen Gegenüberstellung von mindestens zwei Szenarien werden die Rahmenbedingungen des Vorgehens festgelegt. Die Vorzugsvariante aus dieser Untersuchung dient dann als Entscheidungsgrundlage für die weiteren Verfahrensschritte hin zur erfolgreichen Sanierung der Schule.


Der Prozessablauf in der Übersicht

Darstellung Prozessablauf Schulsanierung