Waldsiedlung Krumme Lanke
Am Vierling 1
Inmitten von hochgewachsenen Kiefern liegt, abgeschieden vom Trubel der Großstadt, die Waldsiedlung Krumme Lanke. Man könnte meinen, es sei eine etwas in die Jahre gekommene, aber sehr idyllische Wohngegend. Ihre Geschichte wiegt jedoch schwer: Zwischen 1937 und 1939 wurden hier insgesamt 600 Wohneinheiten für SS-Mitglieder und deren Familien gebaut. Ein Privileg, hier zu wohnen, war es für jene, die maßgeblich als Täter an Tod und Vernichtung im Zweiten Weltkrieg beteiligt waren. Nach dem Prinzip „Blut und Boden“ wollte die SS hier „wertvolle SS-Familien“ sesshaft machen und die Ideologie einer elitären Gemeinschaft auch architektonisch verwirklichen. An den unterschiedlichen Wohneinheiten, variierend in Ausstattung und Größe, ließ sich deutlich die Hierarchie der Dienstgrade der Bewohner ablesen. Nach Ende des Krieges wurden die Wohnungen, Häuser und Villen bevorzugt Geflüchteten und Widerstandskämpfern zur Verfügung gestellt. Seit 1992 steht die Waldsiedlung Krumme Lanke unter Denkmalschutz.