Behnisch Architekten Planungsgesellschaft mbH

Erläuterungsbericht zum Wettbewerbsbeitrag

Die Schule als integrativen Prozess denken

Der Entwurf einer Schule ist nicht nur in Bezug auf die Architektur und Pädagogik, sondern auch in sozialer, politischer und kultureller Hinsicht ein herausfordernder Prozess. Sie kann auf sozialer und kulturverbindender Ebene eine wichtige Rolle spielen. Voraussetzung ist die Bildungsstätte nicht alleine als Platz zum Lernen und Reproduzieren von Wissen, sondern als Ort für Kreativität zu sehen. Wir leben im postindustriellen Zeitalter, einer Epoche der Veränderung, in welcher es unmöglich ist die alten pädagogischen, architektonischen und sozialen Strukturen zu verwenden.

Junge Menschen dürfen nicht als homogene Gruppe wahrgenommen werden - wenn sie bestmöglich gefördert werden sollen muss man auf ihre unterschiedlichen Interessen, Neigungen, ihre bevorzugten Methoden und auf das individuelle Tempo eingehen.

In diesem Prozess spielt der Raum und somit die Architektur eine wichtige Rolle. Er wird, um es in den Worten von Loris Malaguzzi (Reggio) zu sagen zum dritten Pädagogen.

Auch wenn man seine Umgebung nicht versteht, sie Einen nicht explizit beeinflusst, Einem die Besonderheit nicht ins Auge fällt, wirkt sie schon ab einem sehr jungen Alter auf uns ein. So ist, wie jede andere Sprache auch, physischer Raum mitverantwortlich in welcher Art und Weise unser Denken geformt wird. Die Menschen leben in einer reziproken Verbindung mit ihrer Umwelt. Beide sind aktiv und formen einander im Lauf der Zeit. Das Entwurfsziel ist es Raum zu schaffen, zu organisieren, der es Kindern ermöglicht ihre Potentiale, Fähigkeiten und Neugier auszuformulieren, allein oder gemeinsam zu forschen, Identität, Unabhängigkeit und Sicherheit zu festigen, mit anderen zu arbeiten und zu kommunizieren. Gleichzeitig soll er es Lehrenden ermöglichen sich unterstützt und eingebunden in ihrer Beziehung mit Kindern und Eltern zu fühlen, sich in geeigneten Räumen mit Kolleg:innen und Eltern zu treffen und ihnen eine gewisse Art von Privatheit bieten. Letztes Glied in dieser Kette ist die Öffnung zur Gemeinschaft der Umgebung, nur so kann die Schule in Austausch mit ihrer Umgebung treten. All diese Gedanken setzen ein Haus voraus, in dem sich niemand ausgeschlossen fühlt, Inklusion vom bloßen Wort zum gebauten Raum wird.

Die formulierten Projekteziele der integrierten Sekundarschule an der Eisenacherstraße zeichnen eine neue Art Bildung zu denken auf. Es ergibt sich die Chance, Schule nicht nur als eine Aneinanderreihung von Räumen zum frontalen Auswendiglernen zu begreifen, sondern als kreativen Prozess, der Kinder auf allen Ebenen in ihren individuellen Entwicklungsschritten unterstützt.

Die Verortung und die Identifikation mit der Geschichte des Ortes.

Das Grundstück für den neuen Schulcampus befindet sich im Bezirk Tempelhof- Schöneberg im Ortsteil Mariendorf. Bis Ende 2020 war dieses noch durch die Bebauung einer Kleingartensiedlung und ihren grünen Gärten geprägt.
Das neu entstehende Gebäude versucht mit der Entstehungshistorie des Ortes respektvoll umzugehen und sich an der kleinteiligen, von Grün geprägten Struktur zu orientieren. Das Erdgeschoss formuliert sich als frei geformte Landschaftsebene aus, über welche die vier einzelnen Baukörper optisch und funktional miteinander verbunden werden. Wie selbstverständlich ergibt sich somit das Bild einer grün bewachsenen Plattform auf welcher die Gebäude verstreut stehen.

Im Westen verzahnen sich die Häuser mit dem neu entstehenden Park und lassen dadurch im Erdgeschoss den Lese- und Forschungshof entstehen. Durch solitäre Baumpflanzungen in diesen Höfen wird in den oberen Geschossen der Blick der Kinder vom gegenüberliegenden Klassenzimmer abgelenkt, es ergibt sich das Gefühl vom Lernen in den Bäumen. Im Süden entsteht eine weiche Form hin zum Schulhof, die Außenanlagen nehmen den Gedanken der vormals vorhandenen Durchwegung des Grundstücks wieder auf und schaffen dabei eine Verbindung zwischen dem Haupteingang an der Eisenacher Straße und der bestehenden Grundschule. An dieser Achse findet sich auch gut sichtbar der der Eingang zu den Sporthallen. Die Schule wird nicht als abgeschlossener Ort verstanden, sondern bildet durch die räumlich klare Adressbildung einen identitätsstiftenden Mittelpunkt der Quartiersgemeinschaft.

So frei sich das Erdgeschoss auf der einen Seite nach außen gibt, so klar ist auf der anderen Seite die Orientierung im Inneren. Der Haupteingang ist der Beginn der Schulstraße, über welche die Kinder ihre jeweiligen Compartments direkt erreichen können, hier bildet sich eine Art Adresse an den Treppenhäusern aus. Linker Hand befinden sich alle nur schulintern genutzten Funktionen, rechter Hand jene, die auch von der Öffentlichkeit und der anliegenden Grundschule gemeinschaftlich verwendet werden können.
Herzstück der Schulstraße ist das Foyer, welchem die Bibliothek, die Mensa, und der Mehrzweckraum zugeschalten werden kann. Die naturwissenschaftlichen Klassen orientieren sich hin zum ruhigen Park.
Die Musikklasse und Lehrküche sind auch über den Hof zugänglich und können bei Bedarf von der Schulstraße abgetrennt werden, gleiches gilt für die WAT- und Kunstklassen. Die Sporthallen sind so organisiert, dass sie über die Schule direkt erschlossen werden können, der eigentliche Hauptzugang liegt aber zum Hof hin und kann von Externen auch bei geschlossener Schule verwendet werden.

Die Compartments sind die „Heimat“ der Schülerinnen und Schüler, es ist ein Zusammenschluss aus vier Klassen unterschiedlicher Altersstufen. Den Klassenräumen zuschaltbar wurden die Teilungsräume so angeordnet, dass jeweils zwei von ihnen zu einem großen Raum verbunden werden können.
Kernstück eines jeden Compartments ist das Forum, welches über einen Hof belichtet wird und zum freien Lernprozess einlädt. Hier kann alleine konzentriert oder im Team gearbeitet werden, es lädt zum Vorführen von Theaterstücken ein oder bietet Platz für kreative Lernmethoden.
Auch die Lehrerinnen und Lehrer finden hier ihre Homebase und können sich im Raum für Teamkommunikation entfalten, wobei sie von hier aus gleichzeitig eine ideale Sichtbeziehung zum Forum haben. Durch die Pflegeräume und den Ruheraum wird der integrative Gedanke ergänzt und abgerundet.
Die Raumorganisation ist flexibel gedacht und wird durch die Konstruktion unterstützt, so wird sichergestellt, dass zukünftig auch auf neue Gedanken zum Lernen und den daraus resultierenden neuen Anforderungen an den Raum reagiert werden kann.

Bei der Materialität wird auf natürliche Baustoffe geachtet, so ist zum Beispiel die Brettsperrholzdecke sichtbar. Lediglich im Bereich der Fassade befinden sich Akustikelemente an der Decke, in die auch die LED Beleuchtung integriert wird.

Fassade

Die Fassade setzt sich aus zwei Bereichen zusammen. Zum einen gibt es die hinterlüftete Holzrahmenbaufassade und zum anderen eine transparente PR- Fassade.

Die vier Baukörper erhalten eine vorgefertigte, hochgedämmte Holzrahmenbaufassade mit integrierten Fensterelementen, die sich bis ins Erdgeschoss zieht. In die eingebauten Fensterelemente werden Lochpaneele mit dahinterliegenden, dezentralen Lüftungsgeräten mit der Möglichkeit zur Vorkühlung oder Erwärmung der Luft integriert. Unterstützt wird die Lüftung zudem über öffenbare Flügel, die für eine Stoßlüftung herangezogen werden können. Die Elemente erhalten eine 3-fach Isolierverglasung.
Im Innenraum wird das Fenster durch die tiefen Fensterbänke zum Möbel und verstärkt somit die Verbindung von Innen und Außen.
Die Verschattung und der Blendschutz erfolgt über außenliegende Fenstermarkisen mit Führungsschienen. Diese Fallarmmarkisen verhindern die Überhitzung des Innenraums und Ermöglichen gleichzeitig Ausblicke. Nach außen wird der Holzbau über die vorbehandelte Lärchenholzlattung sichtbar. Punktuelle farbige Fenster lockern das Gesamtbild der Schule auf und lassen ein verspieltes Bild an der Fassade entstehen.

Die Pfostenriegelfassade kommt überall dort zum Einsatz, wo sich das Gebäude zur Gemeinschaft beziehungsweise zu den Höfen öffnet. Sie unterstützt vor allem im Erdgeschoss den einladenden Gestus hin zur Öffentlichkeit. Durch die Vordächer, welche zum Verweilen einladen und dem Außenraum auch eine besondere Qualität bei Sonne oder Regen geben, kann im Erdgeschoss auf eine außenliegende Verschattung verzichtet werden.
Über den Einsatz eines mineralischen Bodenaufbaus wird thermische Maße erzeugt, die zusätzlich einer sommerlichen Überhitzung vorbeugt.

Die Dächer der Compartments und das erste Obergeschoss erhalten eine extensive Begrünung, um dem Grundstück viel Grünraum zurückgeben zu können. Die Sporthalle wird, aufgrund ihrer idealen Ausrichtung zur Stromproduktion herangezogen und mit PV Modulen belegt.

Rationalisierung des Planungs- und Bauprozesses

Die Rationalisierung der Planungs- und Bauprozesse basiert im Wesentlichen auf zwei Fundamenten, die gleichbedeutend anzusehen sind. So wurde bereits im Entwurf auf eine klare Strukturierung der Baukörper geachtet, die sich von Erdgeschoss bis in die oberen Geschosse fortführt. Die Holzhybridbauweise ermöglicht einen hohen Vorfertigungsgrad, welcher zu kurzen Bauzeiten führt und aufgrund der Fertigung in sauberer, wetterunabhängiger Umgebung weniger fehleranfällig ist. Zudem muss bei dieser Art von Fertigungsprozess die Planung komplett aufeinander abgestimmt sein, bevor die Produktion beginnt. Genauso wichtig wie die inhaltliche Rationalisierung der Planung und Konstruktion und die Handhabung der Planungs- & Bauprozesse. Durch einen integrativen Planungsprozess aller beteiligten Fachplaner:innen werden kritische Punkte bereits in frühen Leistungsphasen erörtert und gelöst. Dies ermöglicht ein Reagieren in einer Phase, in welcher Änderungen nicht zu Bauzeitverlängerungen und Kostenerhöhungen führen. Insbesondere im Holzbau ist die Abstimmung und proaktive Lösungsfindung mit den ausführenden Firmen Grundlage für eine effiziente Planung und Ausführung.

Erläuterungsbericht - Tragwerk

Die Tragwerke der drei Schulgebäude sind als Hybridkonstruktionen aus Stahlbeton und Holzproduktelementen konzipiert. Die das Treppenhaus und den Aufzug umschließenden Kerne sind als Stahlbetonkonstruktion ausgeführt, alle anderen Bauteile als Holz bzw. Holzbetonverbundkonstruktionen. Die Decken spannen einachsig zwischen in die Fassadenebene integrierte Randbalken aus Brettschichtholz und einer Auflagerlinie, die durch tragende Innenwände bzw. die offenen Bereiche überspannende Balken gebildet wird.
Das aufliegende Deckensystem ist als Holzbetonverbunddecke ausgeführt: die unten liegende Ebene aus Brettsperrholz (Dicke 16 cm) wird durch eine 12 cm starke Aufbetonschicht (mit Schwindbewehrung) zum effizienten Verbundtragsystem ergänzt. Dabei dient die Brettsperrholzebene als ‚verlorene Schalung‘ für die als Ortbeton aufgebrachte Ergänzungsschicht; beide Ebenen werden über Verbinder schubsteif miteinander gekoppelt.
Die Verbunddecke ermöglicht bei resultierenden Spannweiten von ca. 8 Meter die Einhaltung der dynamischen (Schwingung) und schallschutztechnischen Anforderungen.
Der Einsatz der vorgefertigten Brettsperrholzelemente ermöglicht eine kurze Bauzeit und risikominimierte Baustellenprozesse.
Die Einhaltung der festgesetzten Brandschutzanforderungen werden durch die Bauteildicken unter Berücksichtigung des maßgebenden Abbrandes und zusätzlichen Maßnahmen zur Gewährleistung der Rauchdichtigkeit und des Brandüberschlages erzielt. Die relativ leichte Bauweise ermöglicht zusätzlich Einsparungen im Bereich der Gründung.

Bei der zweigeschossigen Turnhalle werden die Treppen- und Aufzugskerne als Stahlbetonkonstruktion zur Aussteifung des Gebäudes genutzt. Der vertikale Lastabtrag erfolgt über Stützen und Wandkonstruktionen. Die Turnhallendecke über dem Erdgeschoß und das Turnhallendach über dem oberen Turnhallengeschoß sind als Holzrippenplatten konzipiert. Dabei wird die Decke über dem Erdgeschoss mit Rippen aus Brettschichtholz (ca. 24 / 120 cm) unter einer 16 cm starken Brettsperrholzebene ausgeführt. Die Dachdecke wird mit Rippen aus Brettschichtholz (ca. 24 / 90 cm) unter einer 14 cm starken Brettsperrholzebene ausgeführt. Für beide Deckensysteme wird der Nachweis der Tragfähigkeit im Brandfall durch Berücksichtigung einer Abbrandrate geführt.

Erläuterungsbericht – Nachhaltigkeit und Energiekonzept

Organisation des Baukörpers

Die lineare Anordnung einzelnen Baukörper ermöglicht eine mehrseitige Belichtung und natürliche Belüftung der Lernhäuser, sowie der anderen Nutzungen. Dadurch erzielt man eine sehr gute Tagesbelichtung. Die offenen Bereiche der Lerninseln werden über die Südfassade mit Tageslicht versorgt. Alle anderen strukturellen Elemente werden in einer Holzhybridbauweise ausgeführt. Die Lüftungstechnik wird dezentralisiert, so dass der Bedarf an Technikzentralen im Untergeschoss oder technische Dachaufbauten vermieden wird.

Fassade

Die Fassaden haben einen angemessenen und je nach Orientierung bzw. Tageslichtanforderung angepassten Verglasungsanteil, so dass alle Bereiche sehr gut mit Tageslicht versorgt werden und ein ungestörter Ausblick gegeben ist. Öffenbare Fenster ermöglichen eine natürliche Belüftung. Alle konditionierten Bereiche haben einen außenliegenden Sonnenschutz.

Klimakonzept

Alle Nutzungseinheiten haben öffenbare Fenster für eine natürliche Lüftung. Ein öffenbares Element in der Trennwand zwischen den Klassenräumen und dem Flurbereich ermöglicht eine effektive natürliche Querlüftung. Mit der Auswahl der Materialität und vor allem der Oberflächen wird auf eine schadstoffarme Umgebung geachtet (Minimierung von VOC Emissionen).
Die dezentrale Lüftung bildet die einzige „high-tech“ Komponente. Diese unterstützt den ansonsten rein passiven „low-tech“ Ansatz, wenn dies erforderlich ist. Das dezentrale Lüftungsgerät für Zu- und Abluft mit Wärme- und Feuchterückgewinnung ist in den Brüstungen integriert. Damit wird eine hocheffiziente und bedarfsgerechte Lüftung mit integrierter Heizung und unterstützender Kühlung realisiert. Sondernutzungszonen wie Küche, Mensa oder Sporthalle werden mit zugeordneten Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung versorgt.
Sommerlicher Wärmeschutz: Die reduzierte thermisch wirksame Masse der Holzhybridbauweise wird durch einen massiven Fußbodenaufbau teilweise kompensiert. Zusätzlich kann über die dezentralen Lüftungsgeräte die hygienische Frischluft im Sommer gekühlt werden. Für Hitzeperioden erhöht zusätzlich ein Deckenventilator den thermischen Komfort.

Energieversorgung

Die Wärme- und Kälteversorgung erfolgt über ein geothermisches System. Mittels Erdsonden erfolgt in einem geschlossenen System ein Wärmeaustausch mit dem Erdreich. Mittels einer reversiblen Wärmepumpe wird diese Wärme auf ein nutzbares Niveau angehoben (heizen) bzw. gesenkt (kühlen). Photovoltaik auf dem Dach des Gebäudes erzeugt regenerativen Strom, der im Sinne einer wirtschaftlichen Optimierung mittels Batteriespeicher für den Eigenstrombedarf genutzt wird.

Fazit

Das Konzept zur Optimierung der Nachhaltigkeit der baulichen Maßnahme ist „maßgeschneidert“ auf die Anforderungen angepasst und ist integraler Bestandteil des architektonischen Konzepts. Gebäude- als auch das integrierte Energiekonzept reagieren auf die spezifischen örtlichen Bedingungen und die Anforderungen der Nutzung und unterstützten damit eine spezifische Identität. Zahlreiche Studien belegen, dass ein passiver Gebäudebetrieb, mit der Möglichkeit einer individuellen Einflussnahme, die Zufriedenheit der Nutzer:innen deutlich verbessert. Die Materialwahl, in Kombination mit einer Optimierung passiver Systeme (bedarfsgerecht mit maschinellen Systemen unterstützt) begünstigt eine gesunde und komfortable Aufenthaltsqualität.

Dem Energiekonzept und der Konstruktion liegt das Ziel zu Grunde die Qualitätsstufe „Silber“ nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB), Modul Unterrichtsgebäude, hrsg. vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) zu erreichen.

Erläuterungsbericht – Freiraum

Der Entwurf für die Freiflächen der neuen ISS knüpft an die Geschichte des Ortes als nacheiszeitliche, bewegte Landschaft sowie die der Kleingartennutzung an.

Fließende Räume verbinden den Pausenhof an der Eisenacher Straße mit der Schätzelberg-Grundschule. Die Freiflächen werden gerahmt von dem großzügigen Gertensaum im Osten, der mit vielen Bestandsbäumen die grün, voluminöse Raumkante definiert. Hier findet sich auch der Schulgarten. Im Westen schließt der neue Parkraum und Grünzug an, dessen Vegetation sich über den Dachgarten mit der Pausenfläche verzahnt. In der mäandrierenden Platzfläche aus gefärbtem Asphalt, liegen die Freizeitdünen und -senken aus Kies und wasserdurchlässigen EPDM, ausgestattet mit unterschiedlichen Angeboten für Bewegung, Betätigung und Zusammenkommen. Im Norden liegt der Sportbereich eingebettet im Grün.

Sechs Freizeitflächen, mal leicht eingesenkt als Entspannungssenke auf dem lebendigen Vorplatz, erhöht zur Kletterdüne, sowie niveaugleich mit Trampolinen, Tischtennis und Streetball, sind die Anziehungspunkte des Pausenhofs. Zwei weitere Freizeitflächen liegen in der Dachlandschaft in luftiger Höhe und laden zum Lernen, Loungen und Bewegen ein.
Eine Sitz- und Liegekante zieht sich durch den Pausenhof und korrespondiert mit der geschwungenen Kante des Vordachs. Der informelle Streifraum an den Rändern im Osten und Norden, bietet ruhige Angebote zur Erholung sowie frei verteilte Findlinge und Holzstämme zur Aneignung an. Auf dem Weg zum Schulgarten am Rasenspielfeld, findet sich eine große Tribüne als weiteres großzügiges Freiraumelement. Der Parkraum im Westen fließt in die Höfe. Austritte aus den angrenzenden Räumen in den grünen Lesesaal und den Blättersalon erweitern die Innenflächen hinaus ins Freie.

Die Anlieferung der Küche sowie die Entsorgung erfolgen von der Eisenacher Straße aus über den Vorplatz. Eine FW-Aufstellfläche, ebenfalls von der Eisenacher Straße erschlossen, wird in der Mitte des Pausenhofes angeordnet.
Die Bestandsbäume, größtenteils Obstbäume, werden soweit wie möglich erhalten und thematisch um klimaresistente ausgewählte Arten ergänzt. Die Dachflächen erhalten eine extensive Dachbegrünung. Die Entwässerung erfolgt soweit wie möglich dezentral in die angrenzenden Pflanzflächen.