28. Apr 2021

Aktuelle Studie zur Situation in Berliner Großsiedlungen

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Rund ein Viertel der Berliner Bevölkerung lebt in den industriell errichteten großen Wohnsiedlungen der 1960er bis 1980er Jahre. Ihre Bedeutung für die gesamte Stadt und deren sozialer Zusammenhalt wird oft unterschätzt und wurde nun vom Kompetenzzentrum Berliner Großsiedlungen e.V. untersucht.

So sind der Studie nach u. a. die Anteile von Haushalten mit Transferbezug und von in Armut lebenden Kindern in den Großsiedlungen doppelt so hoch wie in anderen Quartieren, und sie sind größer geworden. Die Dynamik der Zuwanderung seit 2015 hat die Integrationserfordernisse in erheblichem Maße verstärkt. Die Schnelligkeit der Veränderung in den sozialen Strukturen birgt Konfliktpotenzial und weist darauf hin, dass nicht nur benachteiligte Quartiere weiterhin Unterstützung brauchen, sondern auch die Nachbarschaften in stabilen Siedlungen mit präventiven Maßnahmen gestützt werden müssen. Hinzu kommen neue Herausforderungen: In den großen Wohnsiedlungen wird beengter gewohnt als in anderen Quartieren. Die Corona-Pandemie wirkt daher als zusätzlicher Katalysator potenzieller Konflikte.

Anhand des in dieser Form erstmals zusammengestellten Datenmaterials macht die Studie deutlich: Die großen Quartiere schultern soziale Leistungen für den Rest der Stadt, die infolge der Anspannung auf dem Wohnungsmarkt zugenommen haben. Sie entlasten damit andere Quartiere. Zur Stabilisierung der Nachbarschaften verweist die Studie auf die entscheidende Bedeutung der Belegungspolitik.

Die Studie kann auf der Internetseite www.gross-siedlungen.de heruntergeladen werden.