Wimpeln im Wind

Kiezleben Stadteilzentrum Kiezspinne: Ideen. Miteinander. Kiez.

Was Miteinander in der Nachbarschaft erreichen kann, lässt sich im Nachbarschaftshaus ORANGERIE an der Schulze-Boysen-Straße besichtigen. Im Stadtteilzentrum für das Quartier rund um die Frankfurter Allee Süd hat der Kiezspinne FAS e. V. seinen Sitz – und den hat sich der Verein Schritt für Schritt selbst geschaffen. Ob Kiezfonds für Bürgerprojekte, Sportgruppen für Kinder und ältere Menschen, mobile Soundwerkstatt mit Kiez-Podcast, soziale Beratung oder gemeinsam gelebte Kunst:

Wir schauen uns an, was die Nachbarschaft will und braucht, und versuchen, möglichst viele Angebote für diese Bedarfe zu schaffen.

Anne Stöckmann | Projektkoordinatorin des Vereins

Zusammenkunft von Erwachsenen und Kindern

1993: Der frisch gegründete Verein will Miteinander gestalten

Angefangen hat diese Geschichte zu Beginn der 1990er Jahre, als eine Hand voll Menschen aus der Nachbarschaft beschloss, gemeinsam Projekte anzugehen und den Kiez zu gestalten. Die Mauer war gerade gefallen, alles veränderte sich – und der frisch gegründete Verein traf sich im Keller einer Schule. Es war ein Raum ohne Telefon, ohne Internet, aber ein Treffpunkt, an dem sich engagierte Menschen abends über das Leben im Kiez austauschen konnten. Erste Projekte wurden ein Seniorenclub und der Schülertreff Lichtpunkt, den es noch heute gibt; beides ehrenamtlich aufgebaut und betrieben.

Im Laufe der Jahre wuchs der Verein und wurde dabei in der Kiezarbeit immer erfahrener. Der Vorstand lernte, größere Projekte zu planen und Förderanträge zu schreiben. Nach und nach wuchs das Angebot im Kiez an der Frankfurter Allee Süd. Aus einzelnen Vorhaben wurden Orte; die Selbsthilfehilfekontaktstelle „Horizont“ etwa, die kommunale Begegnungsstätte Rusche 43 oder eben das neu gebaute Nachbarschaftshaus ORANGERIE. Hier gibt es einen Mittagstisch, Freizeitgestaltung, aber auch Beratung zu nachbarschaftlichen Konflikten, Energieschulden oder Mietrecht.
 

Verbinden und Ermöglichen ist auch heute noch das Ziel

Bis heute verstehe sich der Verein jedoch vor allem als Anbieter klassischer Stadtteilarbeit, sagt Anne Stöckmann. Verbinden und Ermöglichen ist das Ziel der Kiezspinne. So verwaltet der Verein etwa den Kiezfonds und organisiert die Bürgerjury, die entscheidet, welche Ideen und Projekte aus der Nachbarschaft eine Förderung erhalten.

Kind während es malt

Dabei unterstützt auch die HOWOGE. Seit vielen Jahren schon fördert sie einzelne Projekte der Kiezspinne, etwa aus dem Bereich Kunst und Kultur. So kommt im Sommer einmal wöchentlich das offene Projekt „Kunst-Koffer“ an die Schulze-Boysen-Straße. Kunstpädagogisch angeleitet können sich Kinder gestaltend ausprobieren, mit Ton, Holz, Stoffen, Farben, Wolle, Perlen, Kreiden und Papier. Außerdem fördert die HOWOGE das Kiezkulturfest, das die Kiezspinne einmal jährlich organisiert. Hier kann sich jede und jeder mit seinen kleinen und großen Ideen und Projekten zeigen. „Kunst und Kultur ist ein wichtiger Anlass für Menschen, gemeinsam zu handeln und ihr Umfeld zu gestalten“, sagt Anne Stöckmann. Seit fast 30 Jahren nun schon gehört dieses Miteinander bei der Kiezspinne zum Programm.

Aktuelle Angebote und weitere Informationen finden Sie unter:

www.kiezspinne-fas.org


Bildquellen:
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Kiezspinne FAS e. V.