16. Sep 2019

URBAN-ART-GALERIE in Lichtenberg: Fünftes Fassadengemälde fertiggestellt – Künstler setzen Statement für Natur- und Umweltschutz

co Stiftung Stadtkultur_Pritzkuleit

Berlin, 16. September 2019. „Eine Frage der Haltung“ heißt das neueste Fassadenkunstwerk der Lichtenberger Kunst- und Bildungsinitiative Lichtenberg Open Art Am Tierpark 1–3. Entworfen und umgesetzt von den Berliner Künstlern Lynn Lehmann und Dennis Gärtner (ZEBU), setzt das 40 Meter hohe Kunstwerk ein Zeichen für das wohl drängendste Problem unserer Zeit – den Erhalt unserer Umwelt.
Das Kunstwerk zeigt eine Konstruktion aus verschiedenen Formen und Farben mit Tieren und Pflanzen (Luchs, Otter, Bekassine, Grasnelke), die in Deutschland kurz vor dem Aussterben stehen. Für das Gleichgewicht sorgt ein Mensch der die Konstruktion auf seinen Händen balanciert. Nur eine falsche Bewegung kann das ganze System zum Einsturz bringen.
 
Die Künstler haben sich bewusst dafür entschieden, ausschließlich Tiere und Pflanzen aus Deutschland zu zeigen. „Wir müssen nicht bis in die Arktis zu schauen, um zu verstehen, dass immer mehr Lebensräume und damit viele Pflanzen und Tiere von der Bildfläche verschwinden. Auch die deutschen Ökosysteme sind in Gefahr“, sagt Dennis Gärtner. Lynn Lehmann ergänzt: „Dabei wollen wir nicht den Zeigefinger erheben, oder Schreckensszenarien verbreiten. Vielmehr geht es darum, den Menschen Mut zu machen. Denn jeder einzelne kann allein mit seiner persönlichen Haltung zur Balance der Ökosysteme beitragen.“
 
Knapp drei Wochen arbeiteten ZEBU an dem Wandgemälde, flankiert durch ein Bildungsprogramm, das sich insbesondere an Kinder und Jugendliche richtet. „Das Wandbild von ZEBU hat eine starke Botschaft. Mittels Exkursionen, Workshops sowie Gesprächen mit Künstlern und Wissenschaftlern haben wir versucht das Bewusstsein der Kinder für den Artenschutz zu schärfen“, sagt Michael Wagner, Vorstand der Stiftung Stadtkultur. „Denn es geht um ihre Zukunft.“
 
Mit einem Fassadenkunst-Fest wurde das Gemälde am 13. September feierlich eingeweiht und Lichtenberg ist um ein Kunstwerk reicher, das als Teil einer Urban-Art-Galerie für alle Berlinerinnen und Berliner erlebbar ist – ganz ohne Eintrittskarte. „Dieses LOA Kunstwerk ist aus der Klimakrise heraus erdacht worden“, erklärt die künstlerische Leiterin der Stiftung Stadtkultur, Francesca Ferguson. „Die Arbeit von ZEBU sendet eine nachhaltige, gar politische Botschaft und bildet damit einen interessanten Kontrast zur Berlin Art Week.“   
 
Fünf Kunstwerke für Lichtenberg
Die Initiative startete im Jahr 2012 mit dem ersten Fassadenkunstwerk „Lebens(t)räume Lichtenberg“ von Christian Awe an der Frankfurter Allee 192. Als Kontrast zur ehemaligen Stasi-Zentrale gegenüber stehen die vielen Blautöne für Freiheit und Sehnsucht, das Rot symbolisiert Energie, Lebenskraft und Kreativität.
 
Mit dem Werk „Totem“ des amerikanischen Künstlerduos JBAK wurde die Galerie im Jahr 2014 an der Landberger Allee 228B fortgesetzt. Drei gigantische menschliche Figuren zieren hier den Giebel des Wohnhochhauses und verkörpern die kulturelle Vielfalt Berlins.
 
Anlässlich des 30. Jubiläums des Stadtteils Hohenschönhausen entstand 2015 an der Warnitzer Straße 28 das Gemälde „Aufbruch in neue Welten“ der Künstlergruppe Klub 7.
 
Im Sommer 2017 brachte der international bekannte Streetart-Künstler 1010 in nur zehn Tagen sein Gemälde „Tropfen und Ringe“ an die Wand der Erich-Kurz-Straße 9–11.
 
Bildmaterial zur freien Verwendung finden Sie unter folgendem Link (co direkt im Dateinamen)
 
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ZEBU ist ein kreatives Duo aus Berlin, das 2015 von Lynn Lehmann und Dennis Gärtner gegründet wurde. Gemeinsam arbeiten sie in den Bereichen Illustration, Druckgrafik, Malerei und Wandgestaltung. Durch ihr Studio streifen humorvolle, einzigartige und farbenfrohe Figuren, welche in Printprodukten, Murals und Ausstellungen ihren Platz finden.
 
Lichtenberg Open ART (LOA Berlin) ist eine im Jahr 2012 gegründete Kunst- und Bildungsinitiative mit dem Ziel, eine Urban-Art-Galerie quer durch den Bezirk und Berlin zu schaffen. Begleitend gibt ein Nachwuchsförderprogramm Kindern, Jugendlichen und jungen Talenten die Möglichkeit, in ihrer eigenen Kreativität zu wachsen und individuelle Ideen zu verwirklichen. Gegründet von der HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH, wird die Initiative seit 2018 von der Stiftung Stadtkultur getragen.
 
Stiftung Stadtkultur wurde im April 2018 von der HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mit dem Anspruch gegründet, die Stadt gemeinsam mit verschiedenen Akteuren zu gestalten sowie ihr gesellschaftliches Engagement zu kanalisieren. Die Stiftung Stadtkultur ist eine neue Stimme im deutschlandweiten Diskurs über Stadtentwicklung. In ihrem Engagement für eine gemischte Stadt verbindet sie Kultur und Soziales mit städtischen Zielen und leistet so einen Beitrag zur Stärkung des Gemeinwesens in Berlin.
 
Weitere Informationen unter: www.loa-berlin.de und www.stiftung-stadtkultur.de