18. Mai 2021

Neubeginn für historischen Kulturstandort: Theater Karlshorst wird zum “KAHO. Raum für Kultur”

KAHO Pressemappe Deckblatt

Berlin ist um einen außergewöhnlichen Kulturstandort reicher: Die Stiftung Stadtkultur gab heute das zukünftige Nutzungskonzept sowie den neuen Namen des ehemaligen Theaters Karlshorst im Lichtenberger Süden bekannt: KAHO. Raum für Kultur. Mehr als ein Jahrzehnt befand sich das Gebäude im Dornröschenschlaf. 
Mit der Umbenennung nimmt ein Reaktivierungsprozess an Fahrt auf, der 2018 mit der Gründung der Stiftung Stadtkultur und der Übertragung des denkmalgeschützten Gebäudes von der HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH an die Stiftung Stadtkultur begonnen hat. Ab 2022 wird das KAHO restauriert, saniert und umgebaut und kann voraussichtlich ab 2025 als multifunktionaler Veranstaltungsort für verschiedene Kunstsparten wie Theater, Kino, Konzerte, Lesungen und Ausstellungen genutzt werden. 

Neuanfang mit Vision
Um den Wandel erlebbar zu machen, wird das KAHO schon während der Umbauphase geöffnet. So findet voraussichtlich ab dem Spätsommer 2021 ein vielfältiges Interimsprogramm statt, das sich aus verschiedenen Perspektiven mit der Vergangenheit des Gebäudes befasst und eine Vision für die Zukunft entwirft. Schirmherr Klaus Lederer, Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa, sieht im Programm eine Ermutigung für die Berliner Kulturszene und Kreativwirtschaft in Pandemiezeiten: „‘KAHO Interim 2021‘ setzt ein Zeichen – die Kulturhauptstadt Berlin lässt sich nicht unterkriegen.“

Das neue Raum- und Nutzungskonzept für das KAHO wurde 2018/19 im Zuge mehrerer Werkstattgespräche mit Expert:innen aus Architektur, Kultur und Politik erarbeitet: Ziel ist es, einen multifunktionalen, zeitgenössischen Kulturstandort zu etablieren, der neue Freiräume für spartenübergreifende Kunst und Stadtkultur im Kiez bietet – ganz im Sinne der „Berliner Mischung“. 

Zum programmatischen Profil sagt Pirkko Husemann, Vorstand der Stiftung Stadtkultur: „Die Identität des KAHO ist durch seine besondere Historie als ehemaliges sowjetisches Haus der Offiziere und Privattheater mit lokaler Verankerung geprägt. Wir wollen dieser Vergangenheit Rechnung tragen, den Kulturstandort im Süden Lichtenbergs, im Herzen von Karlshorst und im Osten von Berlin aber gleichzeitig in die Zukunft befördern. Das KAHO soll zu einem Ort werden, an dem sich Berliner:innen unterschiedlicher Generationen sowie sozialer und kultureller Hintergründe wiederfinden und beteiligen können.”

Damit sich das KAHO nach dem Umbau wirtschaftlich weitgehend selbst tragen kann, ist eine Mischnutzung durch verschiedene Akteure vorgesehen: durch die Stiftung selbst, über Kooperationen zwischen Stiftung und anderen Partner:innen und durch externe Nutzer:innen. Vor diesem Hintergrund dient das Interimsprogramm auch als Gradmesser, wofür sich die Räume des KAHO besonders eignen und welche Angebote von den Berliner:innen an diesem Standort nachgefragt werden.

Die Bedeutung dieses Transformationsprozesses beschreibt Schirmherr Klaus Lederer in seinem Grußwort so: „Viele Jahre mussten vergehen, bevor die Lichter im ersten Theaterneubau in Deutschland nach 1945 wieder leuchten. (…) Die Gründung der Stiftung Stadtkultur war die strategische Entscheidung für die soziale und kulturelle Verantwortung der HOWOGE und der entscheidende Schub für die Wiederbelebung des Ortes. Nun wird restauriert, saniert und umgebaut, damit 2025 das Haus im Herzen von Berlin-Karlshorst in neuem Glanz erstrahlt.“ 

Umbau und Historie
Mit dem Umbau wird aus der früheren Großbühne für bis zu 600 Zuschauer:innen ein zeitgenössischer Veranstaltungsort. Anfang 2021 wurde der Bauantrag genehmigt. Derzeit laufen die Planungen in den Bereichen Denkmalpflege, Architektur, Statik, Haus- und Veranstaltungstechnik. Der Umbau wird voraussichtlich 2022 beginnen und 2025 abgeschlossen sein. Saal, Bühne und Foyers – welche auch getrennt voneinander nutzbar sein sollen – werden denkmalgerecht saniert und funktional zu einer zeitgemäßen Veranstaltungsstätte umgestaltet. Aufgabe der Architekt:innen ist es, das Denkmal teilweise wieder in den bauzeitlichen Zustand zurück zu versetzen, das Gebäudeensemble aber auch neu zu gestalten. Mit der Umsetzung wurde das Berliner Architekturbüro dhl-architekten beauftragt, das sich durch langjährige Erfahrung mit Kunst- und Kulturbauten sowie Expertise im innovativen Umgang mit denkmalgeschützter Bausubstanz auszeichnet.

Erbaut 1948/1949 als „Dramatisches Theater Karlshorst“ war es ab der Inbetriebnahme bis 1963 als Haus der Offiziere nur den sowjetischen Militärangehörigen und Zivilangestellten zugänglich, da es sich innerhalb der sowjetischen Sperrzone befand, die die Berliner:innen als „verbotene Stadt“ bezeichneten. Diese wurde 1963 aufgehoben, sodass das Theater dann auch für die ganze Bevölkerung offen war und für Jugendweihen, Konzerte, Theater- und Kinovorführungen genutzt wurde. 
Der Theaterkomplex ging 1994 in den Besitz der Wohnungsbaugesellschaft Lichtenberg mbH über, die heute Teil der HOWOGE ist. Das Gebäude wurde weiter kulturell genutzt, bis der Theaterbetrieb 2007 eingestellt wurde. 2018 übertrug die HOWOGE den Gebäudekomplex an die von ihr errichtete Stiftung Stadtkultur, deren satzungsmäßige Aufgabe es ist, das Gebäude zu sanieren und der Öffentlichkeit wieder als Ort für Kultur zugänglich zu machen.

Die Pressemappe finden Sie unter folgendem Link:
https://kaho-berlin.de/wp-content/uploads/2021/05/210518_Pressemappe_KAHO.pdf


Über die Stiftung Stadtkultur
Die gemeinnützige Stiftung Stadtkultur wurde im April 2018 von der landeseigenen Berliner Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE gegründet. Sie führt Projekte in den Bereichen Kultur, Bildung und Soziales mit Schwerpunkt im Berliner Bezirk Lichtenberg durch. Mit ihren Projekten für Menschen unterschiedlicher Generationen und Hintergründe möchte die Stiftung temporäre Gemeinschaften, Perspektivwechsel und aktive Teilhabe ermöglichen und einen Beitrag zur Stärkung des Gemeinwesens in Berlin leisten.
www.stiftung-stadtkultur.de/

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