Kinder und Erwachsene sitzen zusammen.

Kiezleben Moorwiese Buch: Abenteuer willkommen

200 Meter von der S-Bahnstation Buch entfernt, gleich hinter Bäcker, Supermarkt und Parkplatz gelegen, beginnt hinter einem Holztor die Wildnis für kleine Entdecker:innen. Auf 4.000 Quadratmetern toben sie zwischen Bäumen, Hügeln und Dickicht. Es gibt Lehmhütten und Bretter, um sich eine eigene Bude zu zimmern. Holz hacken, Eisen schmieden oder gemeinsam am Lagerfeuer sitzen – all das ist auf der Moorwiese nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht. „Auf dem Land gehört so etwas häufig zur Kindheit dazu. In der Stadt ist uns das fremd geworden“, sagt Ulrike Homuth, Erzieherin beim Spielkultur Berlin-Buch e.V.

Seit 13 Jahren gibt es die Moorwiese. Sie ist Abenteuer- und Archäologiespielplatz in einem. Kinder zwischen sechs und sechzehn Jahren haben hier die Gelegenheit, altes Handwerk auszuprobieren, über offenem Feuer zu kochen oder das Gemüse ihrer Vorfahren anzubauen. Alle Angebote der Moorwiese greifen die frühe Besiedlung des Stadtteils auf und orientieren sich an Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit und am Frühmittelalter. Spielen können die Kinder mit den Elementen Wasser, Erde, Feuer und Luft. „Manche unserer Kinder haben hier schon so viel entdeckt, dass auch wir sie nicht mehr finden, wenn wir Verstecken spielen“, so Ulrike Homuth.

Holz hacken oder gemeinsam am Lagerfeuer sitzen – auf dem Land gehört sowas häufig zur Kindheit dazu. In der Stadt ist uns das fremd geworden.

Ulrike Homuth | Erzieherin beim Spielkultur Berlin-Buch e.V.

Kinder spielen auf einem Sandhaufen.

Erwachsene müssen meistens draußen bleiben

Von Mittwoch bis Freitag sind die Angebote den Kindern von 6 bis 16 Jahren vorbehalten. Am Samstag ist Familientag. Dann sind auch Eltern und jüngere Geschwisterkinder willkommen. An den anderen Tagen übernehmen drei Erzieher:innen auf der Moorwiese eine pädagogische Begleitung. Sie ermutigen die Kinder Neues auszuprobieren, achten aber auch auf die Grenzen ihrer Entwicklung. Wer darf mit der scharfen Axt hantieren? Wie halte ich einen Hammer richtig? Was muss ich beim Schmieden beachten? „Wir erklären das den Kindern natürlich und wenn wir finden, dass jemand noch nicht soweit ist, dann suchen wir gemeinsam etwas, das besser passt“, sagt Ulrike Homuth.

Ansonsten sind die Kinder selbst verantwortlich für ihr Spiel. Eine Aufsichtspflicht gibt es nicht, wie bei allen anderen öffentlichen Spielplätzen auch. Bei der Betreuung der Angebote geht es um die Sicherheit der Kinder und gleichzeitig um das Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Die Kinder haben die Möglichkeit ihre Grenzen auszuloten und Konflikte auch ohne Erwachsene zu klären. Dabei bekommen sie jederzeit Unterstützung von den pädagogischen Mitarbeiter:innen des Vereins.

Ein Kind schießt mit Pfeil und Bogen auf ein Ziel.

Bezug zur Natur, Freiräume und Konfliktfähigkeit als Basis guter Nachbarschaften

„Auf diese Weise fördern wir spielerisch Fähigkeiten, die später auch die Grundlage für gute Nachbarschaften sind“, sagt Ulrike Homuth. Deshalb unterstützt die HOWOGE das Projekt. Ulrike Homuth: „Da wir mit der Regelfinanzierung hauptsächlich das Personal bezahlen, hilft uns die Förderung der HOWOGE bei unseren großen und kleinen Projekten sehr.“

Impressionen von der Moorwiese

Aktuelle Angebote und weitere Informationen finden Sie unter:

www.mooor.de

Bildquellen:
Felix Grimm
Spielkultur Berlin-Buch e.V.
Shutterstock