Am Anfang wollten wir vor allem einen Raum schaffen, der die Menschen im Viertel mit den Bewohner:innen der Gemeinschaftsunterkünfte zusammenbringt.
Michael Otto | Leiter des Kunsthauses
Der Prerower Platz ist das Zentrum von Hohenschönhausen – und ein alter Fahrradladen seit 2017 Treffpunkt für alle Menschen, die Lust haben, sich kreativ mit der Vielfalt im Kiez auseinanderzusetzen. Skulpturen auf dem Rasen weisen schon von weitem den Weg zum „Kunsthaus 360⁰ – Raum für Kreativität“. Neben Ausstellungsflächen gibt es Werkstätten für Siebdruck, Malerei oder Keramik, ein Fotolabor, einen Seminarraum, eine Kinderecke und ein Café. „Am Anfang wollten wir vor allem einen Raum schaffen, der die Menschen im Viertel mit den Bewohner:innen der Gemeinschaftsunterkünfte zusammenbringt“, sagt Michael Otto vom Albus e.V., der das Kunsthaus leitet. Erreicht hat der Verein viel mehr. „Wir haben Kunst und Kultur als selbstverständlichen Anlass verankert, sich hier zu treffen und eine echte Nachbarschaft zu bilden.“
Am Anfang wollten wir vor allem einen Raum schaffen, der die Menschen im Viertel mit den Bewohner:innen der Gemeinschaftsunterkünfte zusammenbringt.
Michael Otto | Leiter des Kunsthauses
Die Mittel für das Kunsthaus kommen vom Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Kunst und Kultur. Aber auch die HOWOGE unterstützt das Zusammenkommen in der Nachbarschaft, indem sie Projekte des Kunsthauses fördert. An vier Tagen in der Woche finden hier nun Kurse statt. Der Verein hat dafür Künstler:innen aus der Berliner Szene gewonnen, die über unterschiedliche ästhetische Erfahrungen das vertraute Umfeld neu erfahrbar machen.
Darüber finden im Kunsthaus die unterschiedlichsten Menschen zusammen; nachmittags im Café die Älteren, im Malkurs vor allem Frauen, zum Sommerfest die ganze Nachbarschaft. Geflüchtete stricken und fotografieren zusammen mit Menschen, die schon seit 30 Jahren in Hohenschönhausen leben. Für die Zukunft hat der Verein noch viele weitere Ideen. Ein Graffiti-Workshop gehört dazu, ein Repair-Café oder eine Lyrikwerkstatt. Das Kunsthaus ist offen für alle, die Vorschläge haben und etwas ausprobieren wollen. Langweilig wird es am Prerower Platz so schnell also nicht.