Kiezleben Christliches Sozialwerk Berlin e.V.: Treffpunkt für alle im Kiez

Punkt 13 Uhr öffnet der Kinderclub im Familienzentrum Hohenschönhausen die Türen – und bald darauf toben, lachen, spielen hier die Kinder aus dem Kiez. An manchen Tagen sind es 30 auf einmal. Sie spielen Fangen auf der Wiese, nehmen das Trampolin in Besitz und genießen es, zusammen zu sein. Judith Täger und das Team des Kinderclubs holen Spiele und Bilderbücher heraus, schnippeln den Nachmittagssnack in der Küche und sind für alle Fragen offen, die Kindern zwischen sechs und 13 Jahren in den Sinn kommen können. „Viele sagen, dass das hier für sie so etwas wie Familie ist und das wollen wir auch sein, eine Art Wohn- oder Kinderzimmer, ein sicherer Ort für alle im Kiez“, sagt Judith Täger, die beim Sozialwerk Geschäftsführerin ist.

Wir wollen eine Art Wohn- oder Kinderzimmer, ein sicherer Ort für alle im Kiez, sein.

Judith Täger | Geschäftsführerin Familienzentrum

Erwachsene und Kinder backen zusammen.

Enger Kontakt zu hunderten Familien

Das Familienzentrum vom Christlichen Sozialwerk Berlin e.V. gibt es an der Landsberger Allee seit vielen Jahren. Ob Familienberatung, Elternfrühstück oder Kreativwerkstatt Selbermacherei: Mit dem Rückhalt der HOWOGE kann das Team um Judith Täger immer neue und unterschiedliche Gründe schaffen, damit Menschen ins Familienzentrum kommen, dort Beratung und Austausch finden. Zu mehreren hundert Familien hat das CSW enge Kontakte aufgebaut. „Dreh- und Angelpunkt sind die Familien mit ihren Kindern“, sagt Judith Täger. „Alle im Kiez haben ein großes Interesse daran, dass sie gut aufwachsen und ihren Platz im Leben finden.

So ist der Kinderclub für viele der Einstieg. Die Eltern kommen dann auch ins Familiencafé oder zur PapaZeit. Hier können Väter mit ihren Kindern handwerklich tätig sein; mal eine Schaukel bauen, mal eine Lampe. Nebenbei haben sie die Möglichkeit, viele Fragen zu stellen und sich mit anderen Vätern auszutauschen. Engagiert ist das Familienzentrum außerdem im Netzwerk Alleinerziehende Lichtenberg. „Von der Schwangerschaft bis zur Pubertät haben wir ein breites Angebot aufgebaut, das Familien hier im Kiez zusammenbringt“, sagt Judith Täger. „Vielen ist einfach das Gefühl wichtig, in Gemeinschaft zu sein und ihre großen und kleinen Themen teilen zu können. Dafür finden sie bei uns eine Anlaufstelle.“

Wo das nicht reicht, kann das Familienzentrum weitervermitteln; in die Suchtberatung „DrySatt“ beim CSW ebenso wie in die Familien- oder Mieterberatung zu anderen Trägern. „Auch wir haben untereinander gute Netzwerke aufgebaut und helfen uns und den Familien niedrigschwellig weiter“, so Judith Täger.

Kinder halten sich an den Händen

Die ganze Nachbarschaft hilft mit

Wie wichtig all das ist, hat das CSW im September 2021 erfahren, auf traurige Weise zunächst. Es hat gebrannt im Kinderclub. Der Raum, die Spiele, die Bilder an der Wand; alles war weg. „Viele Kinder haben geweint und auch die Eltern waren betroffen“, sagt Judith Täger. Viele haben ihre Hilfe angeboten oder brachten Spiele und Kreativmaterial von Zuhause mit, damit der Kinderclub weiter gehen kann. Auch beim Wiederaufbau sind viele mit eingebunden. Sie dürfen mitreden, mitwünschen, mitgestalten – und haben darüber noch einen weiteren Grund gefunden, im Kontakt zu sein. Judith Täger: „Gemeinsam machen wir aus dem Kinderclub einen noch schöneren Ort als er vorher schon war.“

Aktuelle Angebote und weitere Informationen finden Sie unter:

www.christliches-sozialwerk-berlin.de

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