Außenansicht vom Heinrich-Hertz-Gymnasium

Partizipationsverfahren

Koordination: nonconform 

Verfahren: VgV-Verfahren mit begleitender Partizipation

Beteiligte: Schulleitung, Kollegium, Eltern- und Schülervertreter:innen, Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, HOWOGE

Am Standort Berlin-Ostbahnhof im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg – zwischen Müncheberger- und Lange Straße wird ein Ersatzneubau für das eigentlich in der Rigaer Straße ansässige Heinrich-Hertz-Gymnasium errichtet. Das Gymnasium soll sich in seiner Zügigkeit vergrößern und der ursprüngliche Altbau als Grundschule genutzt werden.  

Gemeinsam mit der Schulgemeinschaft, Vertretern des Bezirks und der Senatsbildungsverwaltung startete bereits im Herbst 2020 ein intensiver Beteiligungsprozess zur Festlegung der räumlichen Bedarfe und spezifischen Anforderungen für das mathematisch-naturwissenschaftlich profilierte Gymnasium. Ergebnis hierbei war ein speziell auf das Gymnasium zugeschnittenes Musterraum- und Funktionsprogramm.  

Im Sommer 2021 begann darauf aufbauend ein Planungswettbewerb, in welchem 18 Planungsteams aufgefordert wurden, erste Lösungsansätze für den Ersatzneubau am Ostbahnhof zu entwickeln. 
Um die Schulgemeinschaft – als Expert:innen für ihre Lernumgebung - am Auswahlverfahren zu beteiligen wurde ein mehrstufiges „VgV-Verfahren“ durchgeführt. Um die Schüler:innen insbesondere auf ihre Rolle als Sachverständige im Auswahlprozess der geeignetsten Entwürfe für ihre neue Schule vorzubereiten, wurden sie parallel zum Verfahren durch das Architekturbüro „nonconform“ aus Berlin und in enger Abstimmung mit der Verfahrensbetreuung, dem Architekturbüro nhst-Architekten / Gruppe Planwerk aus Berlin betreut.    
Die Schüler:innen wurden dabei unterstützt ein Verständnis für Architektur und Raum zu erlernen, dass es Ihnen ermöglicht ihre Expertise aus dem Schulalltag in das Auswahlverfahren hineinzutragen und die eingereichten Architekturentwürfe fachgerecht bewerten zu können. 
 

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Dokumentation zum Nachlesen

Erfahren Sie mehr zur Beteiligung der Schulgemeinschaft im Zuge des Vergabeverfahrens zum Schulneubau.

Informationen zum Projekt Heinrich Hertz Gymnasium

Der Partizipationsprozess

Einführungsveranstaltung
01. September 2021

Einführungsveranstaltung

In der Aula des alten Heinrich-Hertz-Gymnasiums fand die Auftaktveranstaltung des VgV-Verfahrens statt. Die Schulgemeinschaft, bestehend aus Schüler:innen, Elternvertretung, Lehrkräften und der Schulleitung sowie Vertreter:innen des Bezirks und der Senatsbildungsverwaltung erörterten gemeinsam mit der HOWOGE und der Verfahrensbetreuung, dem Architekturbüro „nhst-Architekten / Gruppe Planwerk“ aus Berlin das kommende Auswahl- und Beteiligungsverfahren. Hierbei wurde das mehrstufige Auswahlverfahren inhaltlich und zeitlich vorgestellt. Insbesondere die (Prozess)-beteiligung der Schulgemeinschaft als stimmberechtigtes Mitglied des Auswahlgremiums wurde durch das Architekturbüro „nonconform“ aus Berlin vorgestellt.


Schulbesichtigung mit Schüler:innen
06. September 2021

Schulbesichtigung mit Schüler:innen

Aufgrund der nicht leichten Veränderung von einem ehrwürdigen Altbau hin zu einem Ersatzneubau mit modernem Compartmentkonzept sollten mit der Schulgemeinschaft „gebaute Beispiele“ in Berlin besichtigt werden. Besucht wurden unter anderem der 2019 fertiggestellte Neubau des Oberstufenzentrums der Luise-Meitner-Schule und der Ergänzungsbau der nahegelegenen Gemeinschaftsschule „Campus Efeuweg“ Schüler:innen sowie die Schulleitung beider Schulen berichteten von ihren Erfahrungen, Eindrücken und auch gewonnenen Erkenntnissen mit den Neubauten. Die Schüler:innen des Heinrich-Hertz-Gymnasiums hatten die Möglichkeit sich einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten der neuen Lernumgebung zu verschaffen und Fragen zu stellen.


Erster Sachverständigentag
16. - 17. September 2021

1. Sachverständigentag 

Insgesamt wurden 14 Wettbewerbsbeiträge für den Neubau des Heinrich-Hertz-Gymnasiums eingereicht. Der Sachverständigentag dient einerseits dem Auswahlgremium vorab einen ersten Einblick in die abgegebenen Beiträge zu erhalten und dient andererseits den beauftragten Sachverständigen eine schriftliche Einschätzung für ihr Fachgebiet (z.B. Brandschutz) zu den eingereichten Arbeiten zu formulieren. Zusätzlich hatte bei diesem Verfahren auch die Schulgemeinschaft des Heinrich-Hertz-Gymnasiums an diesem Tag die Möglichkeit einen ersten Einblick in die Entwürfe ihrer neuen Schule zu erhalten. Als Auftakt wurden die Projekte durch die Verfahrensbetreuung, dem Architekturbüro nhst-Architekten / gruppe Planwerk hinsichtlich Städtebaus und architektonischer Lösung vorgestellt. Im Anschluss formulierten die  Schüler:innen zusammen mit dem betreuenden Architekturbüro „nonconform“ eine gemeinsame Beurteilung der einzelnen Architekturentwürfe, welche in gleicher Bewertung, wie z.B. ein Sachverständigenbericht zum Brandschutz, in die Entscheidung des Auswahlgremiums fließt.


Auswahlgremium
08. November 2021

Auswahlgremium 

In den Räumlichkeiten der HOWOGE am Stefan-Heym-Platz in Lichtenberg fand die erste Auswahlsitzung mit Jurymitgliedern, Sachverständigen, Schüler:innen, Lehrkräften und Vertreter:innen des Bezirks, der Senatsbildungsverwaltung und der HOWOGE statt. Ziel eines ersten Auswahlgremiums ist es - bei einem zweistufigen Wettbewerbsverfahren - eine Vorauswahl der eingereichten Beiträge zu treffen, die im Anschluss detaillierter ausgearbeitet werden. Da die Schüler:innen und Lehrkräfte eine wichtige Rolle in dem Verfahren übernehmen, bekamen diese zu Beginn die Möglichkeit ihre Kritiken und Gedanken zu den Wettbewerbsbeiträgen vorzutragen. Im Anschluss wurden die Projekte, moderiert durch den Juryvorsitzenden Prof. Dipl.-Ing. Frank Hausmann (Hausmann Architekten, Aachen), diskutiert, bewertet und eine Auswahl von fünf Projekten für die weitere Ausarbeitung getroffen.


Bietergespräche
17. – 18. November 2021

Bietergespräche

In einem sogenannten Bieterdialog präsentieren die  teilnehmenden Büros ihren Planungsstand  dem Auswahlgremium, der Schulgemeinschaft sowie den Sachverständigen und können planungsspezifische Fragen  an den Auftraggeber  stellen. Diese Art der „Planungsbesprechung“ ist hilfreich, um bedarfsgerechte Lösungsansätze zu finden und den Entwurf weiter zu schärfen. Auch diese Veranstaltung fand in der HOWOGE Zentrale als Hybridveranstaltung statt, aufgrund der Anonymisierung wurden die Architekturbüros für ihre Präsentationen  nur akustisch online hinzugeschaltet.


Zweiter Sachverständigentag
12. – 14. Januar 2022

2. Sachverständigentag

Nach dem Bieterdialog wurden die fünf ausgewählten Beiträge in einem höherem Detailierungsgrad aus- und überarbeitet, sodass konkrete Lösungsansätze hinsichtlich Städtebaus und architektonischer Grundrisslösung bewertet werden können. Zusätzlich wurden in einem städtebaulichen Umgebungsmodell die angefertigten Architekturmodelle der einzelnen Entwürfe eingesetzt, um zu bewerten, wie sich der Neubau in das vorhandene städtebauliche Quartier einbettet. Die zweiten Sachverständigentage bieten den teilnehmenden der Jurysitzung und den sachverständigen die Möglichkeit die Entwicklung der Projekte vorab zu begutachten und erneut einen Vorprüfungsbericht zu verfassen. Auch hier diskutieren und bewerten die Schüler:innen gemeinsam mit dem betreuenden Architekturbüro „nonconform“ die eingereichten Arbeiten und verfassen einen eigenen Bericht, welcher am Tag der letzten Jury-Sitzung dem Auswahlgremium vorgestellt werden sollte.


Jurysitzung
16. Februar 2022

Jurysitzung

Die abschließende Jurysitzung fand in der Max-Taut-Aula statt. Der Juryvorsitzende sowie die 10-köpfige Jury als auch Schüler:innen, Lehrkräfte, Vertreter:innen des Bezirks und der Senatsbildungsverwaltung waren anwesend um sich über die fünf verbleibenden Beiträge zu beraten. Im ersten Durchlauf wurden alle Arbeiten erneut vorgestellt und genauer analysiert. Im zweiten Teil trugen zuerst Schüler:innen und Lehrkräfte ihre Statements zu den verschiedenen Entwürfen vor, im Anschluss daran die Sachverständige und Jurymitglieder um anschließend in eine offene Diskussion überzugehen. Um kurz vor 19:00 Uhr fiel die Entscheidung der Punktevergabe und damit der damit zusammenhängenden Platzierung