h4a Gessert + Randecker Generalplaner GmbH

Erläuterungsbericht zum Wettbewerbsbeitrag

Die Anforderung an ein zeitgemäßes Schulgebäude hat sich verändert und erfordert ein Umdenken. Lernatmosphäre zu erzeugen, die nicht die gewohnten Schultypologien bemüht, war Anlass für die Entwicklung dieser besonderen räumlichen Struktur. Die neue Schule soll ein Bespiel der Heimat für den ganzen Tag sein, auf der einen Seite muss sie flexibel sein auf der anderen Seite einen Raumcharakter haben, der heimatsbildend und charakteristisch ist. In der vorgeschlagenen modularen Struktur werden die Lern- und Teamhäuser der Compartments als kleine Schule in der großen Schule mit klarer raumbezogener Teamstruktur geschaffen, die ein hochwertiges attraktives, förderndes Lernumfeld mit Lern-, Lebens-, Bewegungs-, und Entfaltungsraum für die Schüler:innen für ein zeitgerechtes innovatives interaktives Lernen ermöglicht.

Städtebauliches Konzept

Die Compartments der Schule werden in drei 2-3 geschossigen Lernhäuser beheimatet, die miteinander verwoben die innere Organisationsform des Schule nach außen im Stadtraum widerspiegeln. Zur angrenzenden Wohnbebauung nach Norden an der Erich-Kästner-Straße bildet sich der großzügige begrünte Eingangsbereich der Schule ab. Die Eingänge zur Schule, der getrennt nutzbare Musikbereich sowie die Sporthalle orientieren sich zur Straße und unterstreichen den Anspruch der Schule als Ort der Begegnung im Stadtraum. Mit der Konzentration der Schulhäuser des Schulcampus auf dem nördlichen Grundstücksbereich gelingt es einen kompakten interaktiven Campus zu entwickeln. Der vorgeschlagene viergeschossige Schulbaukörper an der Erich-Kästner-Straße zur Stadtbahn spiegelt in seiner sichtbaren Präsenz, als zentrales Schulhaus, seine Bedeutung im Stadtraum wider. Nach Süden öffnet sich die Schule mit ihren Freiflächen zu dem inneren Grünzug, der das grüne Rückgrat des neuen Schulcampus bildet. Zwischen der Sporthalle im Osten und den beiden Lernhäuser im Westen entsteht ein geschützter Pausenbereich, der die grüne Mitte der Schule abbildet. Wegebeziehungen nach Norden und Süden, sowie nach Osten und Westen auf dem Campus vernetzen das Schulzentrum mit seiner Umgebung. Gemeinsam mit der Mensa, der Bibliothek, der Sporthalle der Schule entsteht hier ein Ort, der die Idee der integrativen Schule für eine lebendige Bildung Ausdruck verleiht. Über die Formgebung hinaus setzt der Neubau bewusst eigene Akzente. So entstehen zeitgemäße Schulgebäude, die eine moderne Haltung mit hohem pädagogischem Anspruch bereits in seinem äußeren Erscheinungsbild vermittelt. Zwischen der ruhigen Geometrie der Einzelkörper, der differenzierten Anordnung der einzelnen Gebäude untereinander und der differenzierten Freiräume entsteht ein spannungsvoller Dialog. In graduellen Abstufungen werden Freiraum und Gebäude miteinander verwoben und zu einem zusammenhängenden sich in die Landschaft integrierenden Schulcampus entwickelt. Die Schulgebäude nehmen die aus dem städtischen Umfeld vorgegebenen Richtungen auf, bilden stadträumliche Kanten und fügen sich in ihrer Körnigkeit und Textur raumbildend in die Umgebung ein. Es entstehen differenzierte Außenräume mit unterschiedlicher Aufenthalts- und Nutzungsqualität. Räume mit zunehmender Intimität, spannungsvolle Durch- und Einblicke in die Landschaft. Die unterschiedlichen Raumbeziehungen gliedern den Schulcampus in maßstäbliche und differenzierte Außenbereiche.

Gebäude

Nicht das Trennende, sondern das gemeinsame Schulleben und das gemeinsame Lernen der Schüler:innen, ist zentraler Entwurfsansatz für die Organisation des Schulhauses, ohne die Belange individuellen Anforderungen der unterschiedlichen Schülergruppen zu vernachlässigen. Vom Eingangsplatz werden die Schüler:innen zur Eingangshalle geführt, der große Foyer Bereich dient als zentraler Treffpunkt im Haus und bietet Raum für Austausch unter Schüler:innen und Lehrenden. Mensa, Bibliothek, Mehrzweckraum und zentrale Bereiche der Schule stärken das Zentrum der Schule. Die innere Schulpromenade verbindet im Weiteren alle Bereiche der Schule miteinander. Die an die Halle im Erdgeschoss angrenzende Fachklassenbereiche werden über die innere Schulpromenade erschlossen. Die gemeinsamen Räume von Musik, Kunst und Werken sind im Erdgeschoss mit vorgelagerten Freiklassen und Werkhöfen angeordnet und ergänzen das schulische Angebot. Die zentrale Verwaltung und der Lehrerbereich der Schule ist direkt an die Eingangshalle angeordnet und als eigener Bereich ablesbar. Im Mittelpunkt der räumlichen Organisation des allgemeinen Unterrichtsbereiches stehen dabei die um die Forumsflächen entwickelten Compartments, die in eine bandförmige Gesamtstruktur miteinander verwoben werden. An den zentralen Aufgängen sind die Lerncluster der jeweiligen Jahrgangsstufen auf den Ebenen angegliedert. Durch die bandförmige Organisation der Lerncluster auf den Ebenen können bei Bedarf in ihren inneren Grenzen verschoben werden, um auf zukünftige Veränderungen der Schülerzahlen flexibel reagieren zu können und angepasst werden. Die Sekundarstufe 1 und Sekundarstufe 2 bilden mit ihren Compartments unabhängige ablesbare Einheiten. Ein darauf abgestimmtes Farbkonzept unterstreicht im Inneren die Eigenständigkeit der Jahrgangsstufen.

Compatments

Die Form der Compartments wird aus seinen besonderen Anforderungen heraus entwickelt und spiegelt die inneren Qualitäten nach außen wider. Um das Forum, dem Herz des Compartments, lagern sich alle Unterrichtsräume sowie die Teamräume der Lehrer:innen an. Die Räume der Compartments sind vielfältig schaltbar. Aufweitungen, freie und offen gestaltete Lernlandschaften, sowie eingestreute Lerninseln und Ruhezonen geben Raum für innovative Lernformen. Das Forum selbst wird über die großzügigen grünen vorlagerten Terrassen, sowie über die transparent gestalteten Flurwände der Klassen direkt belichtet und belüftet. Die Form der Compartments ergibt sich insbesondere aus den Anforderungen alle Klassen sowie das Forum natürlich zu belüften; deshalb verfügen sie über zwei öffenbare Fassadenseiten, so dass eine ausreichende Belüftung gegeben ist. Die Fensterfassade ist zweigliedrig aufgebaut, im oberen Bereich sind kippbare Oberlichter angeordnet, darunter öffenbare Fensterflügel. Der Teambereich der Lehrer:innen an der Schnittstelle zwischen Compartment und Zugang ist die zentrale Anlaufstelle für die Schüler:innen. Der Teambereich mit Blick ist sowohl zum Forum ausgerichtet wie auch zur zentralen Halle. Am Eingang jedes Compartments befinden sich Garderobe, Schließfächer und Toiletten. Jedes Compartment ist getrennt abtrennbar. Die Lehrmittelsammlung am Eingang des Compartments ist im Schulalltag präsent, eine mit Spannendem gefüllte Vitrine, an der man schon am Morgen vorbeikommt.

Lernlandschaften im Schulhaus

Freie und offen gestaltete Lernlandschaften, Aufweitungen der Ebenen, eingestreute Lerninseln, Ruhezonen sowie die eingestreuten Freizeitbereiche geben Raum für innovative Lernformen. Lerninseln und Ausblicke in die grünen Pausenbereich gliedern die Flurzonen und bieten Raum für großzügig gestaltete Spiel- und Lernzonen mit hoher Aufenthaltsqualität. Ein hochwertiges attraktives, förderndes Lernumfeld mit Lern-, Lebens-, Bewegungs-, und Entfaltungsraum für die Schüler:innen wird geschaffen für ein zeitgerechtes innovatives interaktives Lernen.

Cradle to Cradle - modulare Holzhybridkonstruktion

Mit der vorgeschlagenen modularen Holzkonstruktion werden, neben den dargestellten energetischen Vorschlägen, die ökologischen Zielsetzungen der Auslobung umgesetzt, Cradle to Cradle bietet für das geplante Schule weitere darüber hinaus gehende Zielsetzungen. Symbolhaft verkörpert dieses Prinzip der Neubau. C2C steht für ein ökoeffektives, nachhaltiges Wirtschaftsprinzip, bei dem biologische und technische Kreisläufe miteinander verschränkt werden. Zahlreiche ergänzende Vorschläge zur Nachhaltigkeit, zum energieoptimierten Bauen und gesunden Raumklima (Natürliche Rohstoffe etc.) kennzeichnen den Entwurf.

Tragwerk

Das Schulgebäude wird als 3- bis 4-geschossiges Holz-Skelett-Bau mit Holz-Beton-Verbunddecken als modulare Holzkonstruktion konzipiert. Die Gebäude sind in die Gebäudeklasse 4 eingeordnet und werden somit feuerbeständig ausgeführt. Dieses ist in der dargestellten Dimension der Konstruktion berücksichtigt. Das gesamte Gebäude ist über ein Raster von 1,40m strukturiert. Dieses Raster ist für einen Holzbau sehr gut geeignet und lässt sich gut elementieren und vorfertigen.

Die Decken werden aus einer Holz-Beton-Verbundkonstruktion (HBV) hergestellt. Die HBV-Decken zählen heute zum Stand der Technik und kommen im Holzbau regelmäßig zum Einsatz. Vor allem werden sie bei Schulbauten herangezogen, da hier über Spannweiten von 8 – 9m gesprochen wird. Für diese Spannweiten ist die HBV die wirtschaftlichste Lösung. Die Aussteifung der Holz-Skelett-Konstruktion erfolgt über die Sanitärkerne in den Clustern aus Stahlbeton.

Fluchtwegekonzept

Mit den großflächigen erdgeschossigen Nutzungen (Mensa, Mehrzweckraum als Versammlungsstätte sowie Fachräume) ist die Grundlage für ein einfaches Fluchtwegekonzept für die Sonderbereiche gegeben.

Auf den Obergeschossebenen des zentralen Schulgebäudes werden unabhängige Nutzungseinheiten für ein einfaches Fluchtwegekonzept gebildet. Der direkte Fluchtweg in ein Treppenhaus ermöglicht den Lernclustern eine uneingeschränkte Nutzung des Forums als Lernlandschaft für die Lern-, Arbeits- und Freizeitnutzung ohne zusätzliche aufwändige technische Anforderungen an Bauteile und Konstruktionen. Der zweite Fluchtweg aus dem Compartments erfolgt über die offenen Treppen direkt ins Freie.

Über die aus der Gebäudeklasse notwendige Brandmeldeanlage wird die vergrößerte Nutzungseinheit (ca. 600qm) kompensiert.

Freiraum

Der Freiraum umspielt die Schulbaukörper mit einer weichen Zellenstruktur. Den ökologischen und nachhaltigen Belangen wird eine herausgehobene Bedeutung verliehen. Offene und versickerungsfähige Beläge werden überall dort eingesetzt, wo es die funktionalen Anforderungen erlauben. Insgesamt wird der Versiegelungsgrad in den Freiflächen auf das erforderliche Mindestmaß reduziert. Die Nutzungen des Freiflächenbedarfsprogramms werden in den einzelnen „Freiraum Zellen“ abgebildet.

Grüne Membranflächen mit Wegebändern verbinden die Zellen untereinander. Mit der Zellenstruktur entstehen spannende abwechslungsreiche Zonierungen, mit einer Abfolge von offenen und dichten Bereichen als multifunktionale Pausen- und Bewegungsflächen. Es werden differenzierte Bereiche mit vielfältigen Freizeitflächen, wie Tischtennisanlagen, Gymnastikwiese und Bewegung- und Balancieranlagen angeboten. Eine Boulderanlage fördert das Bewegungs- und Sportangebot.

Objekthafte Möbel schaffen Anziehungsorte und Ruhebereiche im Freiraum und sind als Sitzbänke und Loungemöbel, Treffpunkte für die Schüler:innen in den Außenanlagen. Der östlich verortete Schulgarten, kombiniert mit einem „Grünen Klassenzimmer“ ist Lernort im Freiraum und in seiner Lage in einem ruhigen Bereich der Freiflächen verortet. Das Baumkonzept besteht aus großkronigen Bäumen, die als mehrstämmige Solitäre und schirmförmige Hochstämme wichtigen „Grünen Schatten“ im Freiraum schaffen, sodass auch in den heißen Berliner Sommermonaten eine hohe Aufenthaltsqualität in den Außenanlagen angeboten wird. Klimaresistente Baumarten wie Robinien, Zürgelbaum, Tulpenbäume und weitere Arten, bilden in Gruppen als Baumhaine und Baumsolitäre die Grundstruktur der Gehölzpflanzung. Freiwachsende Sträucher und Kleinbäume arrondieren die Flächen und schaffen durch Heckenstrukturen und solitären Gruppen eine Raumbildung im Freiraum. Die Biodiversität des Projektes wird durch die Gehölzvielfalt und über naturnahe autochthone Wiesen- und Staudenflächen gestärkt. In den abgesenkten Freiraumzellen werden Starkregenereignisse rückgehalten und durch langsame Versickerung dem natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt. Die Fahrradabstellanlagen im Norden sind ebenfalls in Zellenstrukturen im Konzept integriert. Aufgrund einer auch hier ausgebildeten leichten Vertiefung der „Zellen“ werden die Dominanz der vielen Fahrräder gestalterisch zurückgenommen und auch hier, durch die entstehenden Retentionsräume, ein nachhaltiger Effekt für die Entwässerung der Flächen geschaffen.

Energie

Das Energiekonzept folgt im Wesentlichen den Vorgaben der Auslobung. Die Deckung des Energiebedarfs für Wärme, Licht und Luft wird möglichst aus regenerativen Quellen mit ausgeglichener CO2-Bilanz erfolgen. Auf den Einsatz von Wärme aus fossiler Energie wird dabei, bis auf den minimalen Anteil über den Fernwärmeanschluss, verzichtet.

Natürliches Lüftungskonzept

Das Gebäude wird mit geringstmöglicher einfach technischer Ausrüstung ausgestattet. Das Gebäudeform ist darauf konzipiert, dass das Gebäude natürlich be- und entlüftet werden kann. Alle Klassenräume verfügen über zwei öffenbare Fassadenseiten, so dass eine ausreichende Belüftung gegeben ist. Die Fensterfassade ist zweigliedrig aufgebaut, im oberen Bereich sind kippbare Oberlichter angeordnet, darunter öffenbare Fensterflügel. Über die Oberlichter kann der Klassenraum auch über eine längere Zeitdauer be- und entlüftet werden. Die einströmende Luft kann sich aufgrund der Raumhöhe mit der Raumluft vermischen, bevor diese in den Aufenthaltsbereich gelangt. Da sich die Öffnung ferner unmittelbar unterhalb der Decke befindet, wird sich bei z.B. anstehendem Winddruck ein Teilstrom der Luft durch den Coanda- Effekt an der Decke anlegen und somit wird in diesem Fall eine höhere Eindringtiefe der einströmenden Luft erzielt, wie z.B. bei einem normalen gekippten Fenster. Um in den Pausenzeiten jedoch eine effiziente Stoßlüftung zu erreichen, besteht ferner die Möglichkeit, die darunterliegenden Fensterflügel komplett zu öffnen. Aufgrund der gegenüberliegenden Fassadenseiten stellt sich eine Querströmung ein, die die Klassenräume schnell und effizient durchspült. Pro Bildungsraum und pro Forum sind zwei bis drei Oberlichtfenster mit automatischer Kippöffnung versehen. Je nach Außen-, Innentemperatur, CO2-Gehalt und Druckdifferenz werden diese Fenster genau soweit gekippt, dass die Behaglichkeitskriterien (Zugluft) erfüllt sind. Die bekannten CO2-Grenzwerte (1.000/1.400 ppm) sind sichergestellt. Die Steuerung kann manuell in beide Richtungen übersteuert werden. Die zwischen den Klassenräumen liegenden Foren werden nach demselben Prinzip be- und entlüftet. Die Foren verfügen an zwei Fassadenseiten Terrassen. Über Oberlichter und öffenbare Fenster in den Terrassenfassaden erfolgt ebenfalls analog der Klassenräume die Be- und Entlüftung.

Zusätzlich wird die natürliche Luftströmung dahingehend unterstützt, dass in dem zu den Terrassen abgewandten Bereich die Abluft gezielt abgesaugt wird, so kann sich eine Querströmung über den kompletten Forumsbereich ausbilden. Über einen Kanal besteht die Möglichkeit, übereinanderliegende Foren bedarfsgerecht über einen gemeinsamen Abluftsteigepunkt zu entlüften.

Nachtauskühlung

Nachtauskühlung in den Klassenräumen und in den Foren folgt nach demselben Prinzip. In diesem Fall werden bei Nacht die Oberlichter in den Klassenräumen geöffnet und die Öffnungen in den Terrassenfassaden bleiben geschlossen. Ferner sind die Türen der Klassenräume ebenfalls zum Forum geöffnet. Somit strömt bei Nacht die kühle Außenluft über die Klassenräume in das Forum über und es ist eine kontinuierliche Durchlüftung und Auskühlung bei Nacht gewährleistet.

Wärme

In Schulen besteht auf Grund der dichten Nutzung bzw. der vielen heizenden Jugendlichen von März bis November aus bauphysikalischer Sicht ein Überwärmungsproblem. Die Kombination von Träger Fußbodenheizung und schnell reaktivem Radiator ermöglicht die pädagogische Nutzung der Bodenfläche trotz zeitweiser Abwesenheit der heizenden Jugendlichen.

Flächeneffizienz

Die Optimierung der pädagogisch nutzbaren Flächen wird durch innovatives Brandschutzkonzept ermöglicht, so dass alle Flächen im Haus genutzt werden können und keine nicht nutzbaren Verkehrsflächen entstehen.
Kompaktheit und A/V-Verhältnis werden nach den Anforderungen des Übereckprinzip der Klassen bei optimierten Öffnungsanteil (Licht/ Luft) optimiert. Einfache vorgefertigte Konstruktionen der Außenwände werden mit einfachen Elementfenstern konzipiert. Das erhöhte A-V Verhältnis wird durch den weitestgehenden Verzicht auf Lüftungsanlagen (Lowtech Prinzip Technik) in den Compartments mehr als ausgeglichen.

Tageslicht

Das Übereckprinzip der Unterrichtsräume fördert eine ausgewogene Versorgung mit Tageslicht und Sichtbeziehungen, auch die Foren sind ausreichend direkt von mehreren Seiten natürlich belichtet und belüftbar, Filterung von Kontrasten u.a. durch weitgehende Erhaltung des Baumbestandes, außenliegender Sonnenschutz mit Tageslichtlenkung und Blendschutz mit individueller Regelung.

Wasser

Die Warmwasserbereitung für die Spülbecken in den Klassenräumen erfolgt dezentral elektrisch um ein weit verzweigtes Warmwassernetz und die damit verbundenen hygienischen Probleme, sowie Verteilverluste zu vermeiden.

Zusätzlich zur Bauteilaktivierung genügen im Heizfall schlanke Radiatorkonvektoren zur Raumtemperaturregelung und zur Deckung des Wärmebedarfs nach Stoßlüftung. Flurzonen und Verbindungsbauwerke sollen eine natürliche Lüftung über die Fassade erhalten. Einen zusätzlichen Beitrag zum Einsatz regenerativer Energie leisten Photovoltaik- Module zur Stromerzeugung und Solarkollektoren für die Warmwasserbereitung. Begrünte Dachflächen sorgen für eine gezielte Retention des Niederschlagsabflusses, welcher in einen Speicherteich geführt wird. Es ist eine Regenwassernutzung für die Bewässerung der Außenanlage, die Fassaden- / Außenanlagenreinigung und die WC-Spülung angedacht.

Wirtschaftlichkeit

Durch die optimierte Bauform sowie durch die Auswahl der Materialien, wird die Grundlage für ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit bei den Investitions- und Betriebskosten bei gleichzeitig hohem architektonischem wie ökologischem Anspruch erreicht. Insbesondere durch das einfache Fluchtwegekonzept mit der Möglichkeit und den Verzicht auf Lüftungsanlagen ist einfaches sehr wirtschaftliches Konzept insbesondere im betrieblichen Ablauf erreicht.

Durch die energetische Optimierung der Fassaden und Außenflächen wird mit Verbindung des Energiekonzeptes ein Gebäudekonzept mit hoher Nachhaltigkeit erreicht. Klarheit, Offenheit, Angemessenheit und Funktionalität, Maßstäblichkeit und Materialehrlichkeit, die spannungsvolle Wechselbeziehung der Raumfügungen sind die Kennzeichen der Architektur.